Wir trauern um Stefan Rohner

Stefan Rohner

Wir trauern um den Initiator der ersten Temporären Spielstraße Berlins

Stefan Rohner, Leiter des Schüler­ladens Hasenbau im Kreuzberger Graefekiez, ist am 29. Juli 2021 im Alter von 60 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben.

Als Stefan 2017 von der Idee der Temporären Spielstraße hörte, wusste er sofort, dass das für seinen Kiez eine tolle Sache wäre. Dass ein gleicher Versuch in Pankow nach Jahren gescheitert war, hat ihn nicht abgeschreckt, im Gegenteil. Er trommelte die verschie­densten Akteure im Kiez zusammen und zog das Projekt mit seinem unerschüt­ter­lichen Optimismus, seiner Menschen­liebe und einer guten Portion Strenge – schließlich war er ja Erzieher – so durch, dass es einfach gelingen musste.

Am 7. August 2019 war es dann tatsächlich soweit – zur Eröffnung der ersten Temporären Spielstraße Berlins erschienen sogar die Bezirks­bürgermeisterin und die Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz.

Seitdem passiert jeden Mittwoch­nachmittag von April bis September in der Böckhstraße Erstaunliches: Die parkenden Pkw verschwinden, stattdessen füllt die Straße sich mit Leben und wird bunt vor lauter Menschen … Es wird gespielt, gemalt, gerannt, flaniert, gebastelt, gerollert, getobt, geplaudert, geschleckt, geblüht, getanzt, musiziert, gerollt, gestaunt und gelacht.

Die Böckhstraße ist zum Vorbild für viele weitere Temporäre Spielstraßen in Berlin und anderswo geworden. Es ist eine kleine Revolution – und Stefan hat sie angezettelt.

Stefan war einer, der einfach mal Dinge gemacht hat und dabei andere gut mitnehmen konnte. Und wenn man Mittwoch­nachmittags über die Böckhstraße schlendert, weiß man, dass er da ist und sich über das bunte Treiben freut.